Donnerstag, 28. November 2013

Meditation mit Kindern: Still werden & den Atem spüren

Neulich hat mich eine Mutter, die einen MBSR-Kurs (Achtsamkeitstraining & Meditation) bei mir gemacht hat, gefragt, ob ich eine Idee hab, wie sie mit ihrer 3jährigen Tochter abends besser zur Ruhe kommen kann, die Kleine sei immer sehr aufgedreht.

Ich habe ihr empfohlen, das zu machen, was sie selbst auch bei mir im Kurs gelernt hat. Sich in eine ruhige Ecke setzen, die Augen schließen und gemeinsam auf den Atem achten. Tiefes Ein- und Ausatmen.

Man kann auch einfach die Hand auf den Bauch legen und so spüren, wie der Atem ein- und ausströmt.

Oder sich hinlegen und dem Kind ein Stofftier auf den Bauch legen, das es durch den Atem hoch- und runter bewegt.

Sie hat das noch am selben Abend umgesetzt und mir berichtet, die Kleine habe sich sehr gut beruhigt und der Abend verlief viel entspannter und angenehmer für alle.

Am nächsten Tag nach dem Kindergarten fragte die Kleine, ob sie das, was sie gestern gemacht hätten, heute wieder machen könnten. Die Mutter wusste erst gar nicht, was das Mädchen meinte, bis die Kleine demonstrativ laut und tief ein- und ausatmete und die Mutter begeistert anschaute!

Manchmal ist es so einfach.



Allen, die noch Hilfestellung, Anregungen und Unterstützung suchen, empfehle ich das neue Buch + CD von Eline Snel: Stillsitzen wie ein Frosch. Kinderleichte Meditationen für Groß und Klein







Dienstag, 26. November 2013

Mitgefühl üben mit Kindern

Ganz simpel und doch tiefgehend: Wenn man eine Ameise sieht, dem Kind erklären und vermitteln, dass eine Ameise auch eine Mama und einen Papa hat.
Die Ameise erhält dadurch einen anderen Wert, das Kind versteht, dass jedes Lebewesen eingebunden ist in den Kreislauf der Natur. Eine Ameise wird dadurch wichtig, obwohl sie so klein ist. Und wenn das Kind heranwächst werden Natur und Tierwelt einen anderen Stellenwert haben...


Montag, 25. November 2013

Mindful Mothers - Kraft und Heilung durch Achtsamkeit

Immer wieder erzählen und schreiben mir Mütter von ihren Erfahrungen mit der Achtsamkeitspraxis und wie sie dadurch unterstützt werden.

Danke an Magdalena fürs Mitteilen:

"Gestern durfte ich die Kraft der Meditation mal wieder merken. Ich fühlte mich wie in einem Loch gefangen, mit viel Wut, Trauer und Schuldgefühlen darüber wie ich mit meinen Kindern umgehe... und habe keinen Weg raus gefunden. Bis ich mich ganz unverbindlich in meine Meditationshaltung hingesetzt habe und in nur wenigen Minuten konnte ich wieder liebevoll mit meinen Kindern sein...

Ich merke wie es mich in diese Richtung zieht mehr zu lernen. Ich habe den Eindruck es liegt dort eine Kraft und Heilung, die auch ganz anders ist als z.B. Therapie... "

Samstag, 9. November 2013

Wie man wieder achtsamer wird mit Kindern

"Achtsam mit deinen Kindern zu sein hat nichts damit zu tun perfekt zu sein. Es geht darum, sich immer wieder daran zu erinnern, Momente mit ihnen zu teilen, wieder und wieder - selbst wenn du von deinem Weg abgekommen bist und einen langen Weg reisen musst um wieder präsent zu sein. Wenn du "den Kopf verloren" hast für einen Moment, eine Stunde oder sogar für ein Jahr oder zehn - du hast immer die Möglichkeit wieder anzufangen achtsam zu sein." Megan Nathanson

Wie man wieder achtsam werden kann:

1) Hör auf zu tun, was du gerade tust und verbinde dich mit deinem Atem. Halte dein Kind im Arm, wenn es sein muss, und nimm einen tiefen, beruhigenden Atemzug. Und noch einen. Bleib da einen Moment und genieße den Frieden, der ganz sicher über dich kommt.
Nichts ist wichtiger als deine Gefühl von Ruhe. Nichts ist wichtiger als ein Gefühl von Frieden und Sicherheit, das du mit deinen Kindern in diesem Moment teilst. Nicht das Abendessen. Nicht die Wäsche. Nicht die Zubettgehzeit. Im Atmen fällt es uns leichter Mitgefühl für uns selbst und für andere zu erfahren, sodass wir eher liebendes und freundliches Verhalten zeigen. Und im Atmen können wir wie ein Beoachter unsere Gedanken und Erfahrungen betrachten, mit weniger Urteilen und Bewerten, und müssen uns nicht ständig von ihnen bestimmt fühlen.
Bemerke wie dein Kind deinen Atem nachahmt.

2) Schau deinem Kind in die Augen und erkläre ihm, dass du eine Weile weg warst, aber dass du jetzt wieder da bist. Kinder und sogar Babies wissen so viel mehr als was wir ihnen zutrauen. Geh lieber nicht über deine Unachtsamkeit hinweg. Erkenne sie an. Lass dein Kind wissen, dass wir alle mal den Überblick über unsere Gedanken verlieren und dass das unser Verhalten beeinflusst, aber dass wir immer die Möglichkeit haben, wieder anzufangen. Sie werden es verstehen und sie werden dir deinem Vorbild folgen und lernen zu vergeben, loszulassen und weiter zu machen.

Beruhige deinen Geist nochmal zum Ende des Tages ohne deine Kinder. Bedanke dich für jedes von ihnen als ein Individuum. Denke an all ihre positiven Eigenschaften. Stell dir vor wie sie sich glücklich und zufrieden fühlen. Stell dir vor wie sie erblühen. Segne sie und wisse, dass sie bei dir in perfekter Obhut sind.

nach Megan Nathanson " A journey in mindful mothering"
www.meghannathanson.com


Sonntag, 3. November 2013

Gelassen erziehen


Vor ein paar Wochen habe ich einer Freundin dieses Buch geliehen. Nun bin ich gerührt und verblüfft von ihrer Reaktion: "Wieso hat einem noch nie jemand etwas davon erzählt? So viel Liebe, Wohlwollen, Mutmachung! Das ist das beste Buch über den Umgang mit Kindern, das ich bisher gelesen habe." (Und sie hat Jesper Juul und Co gelesen)

Ich muss gestehen ich war seeehr gerührt. Weil mich dieser Moment einfach immer wieder so glücklich macht: wenn ein Mensch die Achtsamkeit entdeckt und versteht, welch eine tiefgreifende positive Veränderung sich im Denken, Fühlen und Verhalten dadurch vollziehen kann. Manchmal kommt dieser Moment ganz plötzlich.
Ich bin froh und dankbar, dass dieses Buch von meinem Lehrer Lienhard so toll angekommen ist (ich muss es auch noch lesen) und meine Freundin sich jetzt zu meinem nächsten MBSR Kurs angemeldet hat!

Ich hab ihr schon vor 2 Jahren bei einem Besuch "Mit Kindern wachsen" von den Kabat-Zinns empfohlen. Heute sagt sie mir: Damals war ich so arg gestresst, dass mir irgendetwas Neues zu lernen, auch wenn es helfen sollte, einfach zu viel war, mich noch zusätzlich gestresst hat."

Alles hat seine Zeit.


http://www.amazon.de/Kunst-gelassen-erziehen-Buddhistische-Familienalltag/dp/3833819812