Freitag, 19. Dezember 2014

Digitale Kindheit - Leben ohne Natur?

"Wer heute durch Wald und Flur wandert, wird kaum auf Kinder treffen. Anders als noch vor 20 Jahren sind Abenteuer unter freiem Himmel, sich schmutzig machen und Kratzer holen, für unseren Nachwuchs selten noch ein Thema.
Studien belegen: Der Aktionsradius von Kindern wird immer kleiner, verlagert sich zunehmend auf das Innere von Häusern, hin zu Computer und Handy. Sucht und seelische Krankheiten nehmen dafür zu."


"In Skandinavien verbringen 95 Prozent der Kinder zwischen dem ersten und dem 14. Lebensjahr insgesamt unglaubliche 26.000 Stunden in pädagogischen Einrichtungen, in denen sie ein vorgegebenes Programm absolvieren müssen. Wie Kinder wohnen, wie sie sich durch die Stadt bewegen, das alles hat sich verändert, die Grenzen um die Kinder herum waren nie enger als jetzt."
Jesper Juul

Kinder lernen durch erleben

Eine Regel, und dann funktioniert alles – das gibt es nicht. Wenn Eltern bewusst erziehen, macht das sowieso kaum einen Eindruck auf Kinder – und wenn, dann einen schlechten. Die Erlebnisse machen Eindruck: wie Eltern miteinander umgehen, mit dem Kind, aber auch mit den Nachbarn, mit ihren eigenen Eltern, wie sie essen, wie sie einander lieben.
Jesper Juul

weiterlesen: http://www.zeit.de/2010/09/Jesper-Juul


Mittwoch, 10. Dezember 2014

Das Wertvollste ist unsere Präsenz


Familie als Chance wach und lebendig zu leben

"Achtsamkeit im Zusammenhang mit Familie definiert, ist eine wohlwollende, freundliche, nicht urteilende Aufmerksamkeit , mit der wir uns selbst, unseren Kindern, einer Situation oder auch unserer Erfahrung im gegenwärtigen Moment zuwenden können. Dies ist alles andere als selbstverständlich, denn normalerweise sind wir häufig in unserer Geschäftigkeit, unseren Gedanken, unserer Vorstellung gefangen, sodass wir nur selten wirklich anwesend sind. Wir funktionieren dann eher, als dass wir leben.
Wir lieben unsere Kinder, aber wir sind nur selten wirklich mit ihnen in Kontakt. Selbst wenn wir physich anwesend sind, sind wir in Gedanken oft ganz woanders. ... Charles Tart vergleich unseren Zustand mit einer Art gesellschaftlicher und kultureller Trance. ... Achtsamkeit kann uns beim Aufwachen helfen. Kleine Kinder befinden sich noch nicht in dieser Trance, sie sind noch lebendig, in direktem Kontakt mit sich und ihrer Umgebung. Aber für uns mehr oder weniger hynotisierte Erwachsene ist es anstrengend, mit solch lebendigen Wesen zusammenzuleben. Sie stören uns immer wieder in unserem Schlaf. So ist es kein Wunder, dass herkömmliche Erziehung auf ein besseres Funktionieren abzielt. ...

Wenn es aber unser Ziel ist, dass Kinder sie selbst sein und ihrem inneren Entwicklungsplan folgen können, ist der Kontakt mit diesen lebendigen Wesen auch eine Chance, selbst wieder lebendiger zu werden und aus unserer Trance zu erwachen."

Lienhard Valentin, Achtsame Eltern, glückliche Kinder