Freitag, 19. Dezember 2014

Digitale Kindheit - Leben ohne Natur?

"Wer heute durch Wald und Flur wandert, wird kaum auf Kinder treffen. Anders als noch vor 20 Jahren sind Abenteuer unter freiem Himmel, sich schmutzig machen und Kratzer holen, für unseren Nachwuchs selten noch ein Thema.
Studien belegen: Der Aktionsradius von Kindern wird immer kleiner, verlagert sich zunehmend auf das Innere von Häusern, hin zu Computer und Handy. Sucht und seelische Krankheiten nehmen dafür zu."


"In Skandinavien verbringen 95 Prozent der Kinder zwischen dem ersten und dem 14. Lebensjahr insgesamt unglaubliche 26.000 Stunden in pädagogischen Einrichtungen, in denen sie ein vorgegebenes Programm absolvieren müssen. Wie Kinder wohnen, wie sie sich durch die Stadt bewegen, das alles hat sich verändert, die Grenzen um die Kinder herum waren nie enger als jetzt."
Jesper Juul

Kinder lernen durch erleben

Eine Regel, und dann funktioniert alles – das gibt es nicht. Wenn Eltern bewusst erziehen, macht das sowieso kaum einen Eindruck auf Kinder – und wenn, dann einen schlechten. Die Erlebnisse machen Eindruck: wie Eltern miteinander umgehen, mit dem Kind, aber auch mit den Nachbarn, mit ihren eigenen Eltern, wie sie essen, wie sie einander lieben.
Jesper Juul

weiterlesen: http://www.zeit.de/2010/09/Jesper-Juul


Mittwoch, 10. Dezember 2014

Das Wertvollste ist unsere Präsenz


Familie als Chance wach und lebendig zu leben

"Achtsamkeit im Zusammenhang mit Familie definiert, ist eine wohlwollende, freundliche, nicht urteilende Aufmerksamkeit , mit der wir uns selbst, unseren Kindern, einer Situation oder auch unserer Erfahrung im gegenwärtigen Moment zuwenden können. Dies ist alles andere als selbstverständlich, denn normalerweise sind wir häufig in unserer Geschäftigkeit, unseren Gedanken, unserer Vorstellung gefangen, sodass wir nur selten wirklich anwesend sind. Wir funktionieren dann eher, als dass wir leben.
Wir lieben unsere Kinder, aber wir sind nur selten wirklich mit ihnen in Kontakt. Selbst wenn wir physich anwesend sind, sind wir in Gedanken oft ganz woanders. ... Charles Tart vergleich unseren Zustand mit einer Art gesellschaftlicher und kultureller Trance. ... Achtsamkeit kann uns beim Aufwachen helfen. Kleine Kinder befinden sich noch nicht in dieser Trance, sie sind noch lebendig, in direktem Kontakt mit sich und ihrer Umgebung. Aber für uns mehr oder weniger hynotisierte Erwachsene ist es anstrengend, mit solch lebendigen Wesen zusammenzuleben. Sie stören uns immer wieder in unserem Schlaf. So ist es kein Wunder, dass herkömmliche Erziehung auf ein besseres Funktionieren abzielt. ...

Wenn es aber unser Ziel ist, dass Kinder sie selbst sein und ihrem inneren Entwicklungsplan folgen können, ist der Kontakt mit diesen lebendigen Wesen auch eine Chance, selbst wieder lebendiger zu werden und aus unserer Trance zu erwachen."

Lienhard Valentin, Achtsame Eltern, glückliche Kinder


Donnerstag, 18. September 2014

I have a vision of Mothers around the globe beginning their days in peace.

I have a vision. I have a vision of Mothers around the globe beginning their days in peace. I have a vision of our children experiencing a gentle calm surrounding them as they venture out into this too-fast world. I have a vision of each of us—myself included—growing in our capacity to experience an inner spaciousness that will inform our choices, our tone’s of voice, our inner resonance. I have a vision of truly living the proclamation that real peace begins at home.

May this “Mother’s Morning Meditation” assist us all in connecting with our truest essence as we begin our days and may that essence spill forth upon our children. May we all shed our worries about all that has to be done, our urgency about the ticking clock and break open our anxious hearts instead with the beauty of present moment awareness. Notice intently the sleepy morning stretches. Notice the sticky breakfast fingers. Notice the snail-paced pulling on of socks. Notice and rejoice.


A Mother’s Morning Meditation
Good morning, dear Mothers. Today is a new day and all is well. All is well. As I enter this day, I center myself with a deep, stilling breath. And then another. I sit in the emptiness and experience myself, the light in me. I greet myself with a smile and acknowledge all that I am and all that I give. With eyes closed, I breath deeply again noticing the many spaces within my being. I notice the places that I experience as too-full. I notice the places that feel clear. I notice the places that feel in need of nurturing. With this noticing, I allow the energy within me to begin circulating, first slowly, then with increased power finding all of the places that need emptying, discovering all of the places that need filling and then slowly, so perfectly bringing the energy inside of me into complete balance.
I breathe deeply again now experiencing the steady rhythm of all that is happening inside of my mind, of all that is happening inside of my chest and all around the rest of my beautiful being. I am grateful and know that I may bring myself to balance again and again throughout my day. In this moment, I imagine my body as a sturdy and flowing tree. Through the soles of my feet, healthy, winding roots begin making their way into the earth grounding me into my perfect balance. Through the crown of my head I grow tall and expansive. I am both strong and fluid.
I release this image and come back now into my heart center and feel expansive with love. Here I am. And here is my day before me. I have things to do and places to be. I have children who need me. And others, too. Breathing deeply I know that I will find a pace for my words and actions that allows me to meet each moment in my day with grace and presence. I know that my life has meaning, sometimes even in the smallest of actions. I know that I have time. There is plenty of time. I will cultivate this feeling of expansive space in my home today and treat my children with gentleness. I will hear their words. I will smile at them and invite their thoughts into my heart. All that they are will be safe and respected with me.
As I come to the end of this quiet moment I take another healing breath and see myself with the same love that I feel for my children. The love I will share with my children today showers me, as well. I feel peace. I feel energized for the day to come. I feel alive and ready to give.

thank you todays newsletter from A Journey in Mindful Mothering with Meghan Nathanson

Samstag, 13. September 2014

Buchtipp: Hellwach und ganz bei sich – Achtsamkeit und Empathie in der Schule

Helle Jensen hat ein neues Buch geschrieben, das der Beltz Verlag in Kooperation mit dem ddif und der Buchbox vorstellt.

Dieses Buch steht in einem Zusammenhang mit einem von uns angebotenen Seminar mit Helle Jensen “Intelligenz des Herzens oder Wie Empathie Kinder stark macht”.
 
Buchpräsentation des neuen Buchs von Helle Jensen:
 
“Hellwach und ganz bei sich – Achtsamkeit und Empathie in der Schule” mit einem Vorwort von Jesper Juul

am: 18. September 2014 um 19:30 Uhr

wo: Backfabrik, Clinker-Lounge Saarbrückerstr. 36 a, 10405 Berlin
Eintrittspreis: 8,— € / erm. 5,— €


Mehr Infos hier http://www.ddif.de/seminare/liste




Montag, 8. September 2014

Projektstart Achtsamkeit in der Schule

Am 4.9. ist unser Projekt in der Neuköllner Grundschule gestartet. Achtsamkeit für Schüler und Lehrer! Es war super schön für uns - und das waren erste Kinderstimmen zur Übung Panda-Haltung (ruhiger Körper, nicht sprechen, Augen schließen):

"Es fühlt sich gut an die Augen zuzumachen."
"Es war so leise."
"Für mich war es ganz leicht."
"Entspannt."
"Es war so schön."
"Können wir es nochmal machen?"

Donnerstag, 21. August 2014

Achtsamkeit in Berliner Schule - für Schüler und Lehrer!

Wir haben es geschafft & heute den Vertrag unterschrieben: Eine Grundschule bekommt für ein halbes Jahr (mit Aussicht auf Verlängerung) ein systematisches Achtsamkeitstraining von mir (www.mindfulnessberlin.de) und Cecile Happy Panda Project. Finanziert über das Berliner Bonus-Programm.

Tausend Dank an Hanna, die mir ihr Vertrauen geschenkt und es in die Wege geleitet hat. Es ist toll, wie schnell so ein Projekt umgesetzt werden kann, wenn informierte, begeisterte Lehrerinnen eine offene und feinfühlige Schulleiterin haben!

Wir beginnen mit drei dritten Klassen, 1x pro Woche 40 Minuten bis Jahresende. Die Lehrer bekommen einen Einführungsworkshop und regelmäßige Vertiefungsworkshops für eine eigene Praxis, außerdem Anleitung und Anregung für die Praxis mit den Kindern.

Wie toll, wie aufregend. Eine Hoffnungsschimmer. Mindfulness for all is coming!

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Sending love & gratitude
Sarina


Dienstag, 22. April 2014

Achtsamkeit im Alltag - Ressourcen für Eltern

Achtsamkeit ist weder schwierig noch leicht.
Die Herausforderung ist, sich daran zu erinnern achtsam zu sein.

Hier ein paar einfache Tipps um im Alltag öfter achtsam zu sein:
  1. Mach immer nur eine Sache zur Zeit. 
  2. Achte während des Tages so oft es geht auf deinen Atem. 
  3. Achte häufig auf deine Körperempfindungen – Spüren, Hören, Sehen, Riechen, Schmecken –  und deine Gedanken und Gefühle. 
  4. Nimm dir jeden Tag Zeit, bewusst ein Stück Natur wahrzunehmen. 
  5. Sei achtsam beim Sport, nimm Körper, Atem, Gedanken wahr. 
  6. Verringere so oft es geht die Reize für Augen und Ohren, nimm Stille bewusst wahr. 


Dienstag, 8. April 2014

Freundliche Wünsche senden ...

Als erstes für Dich - Freundliche Wünsche gesendet von Susan Kaiser Greenland an die Leser ihres wunderbaren Buches "Wache Kinder":

Mögen Sie immer Ihren Sinn für Humor bewahren.

Mögen Sie viel Spaß dabei haben, 
mit Kindern Achtsamkeit zu praktizieren.

Mögen Sie den Entdeckungsprozess lieben, der diese Arbeit bestimmt, und sich damit wohlfühlen, nicht alle Antworten zu wissen.

Mögen Sie daran denken, dass es in der Tat ernsthafte Arbeit ist, Kindern dabei zu helfen, sich ihrer selbs und anderer und des Planeten bewusster zu werden.

Das Senden Freundlicher Wünsche ist eine Übung, die von der klassischen Meditation der Liebenden Güte (Metta)  inspiriert und angepasst ist an das Verständnis von Kindern. 

Die Lehrer, Erzieher und Eltern können den Kindern helfen, sich bewusst Menschen, Orten oder Tieren zuzuwenden, die in ihrem Leben bedeutungsvoll sind.

Wie man die Übung für Kinder anleitet:
  • Schaffe eine ruhige, vertrauenvolle, ungestörte Atmosphäre
  • Die Kinder können im Sitzen die Augen zugehen lassen oder sich auf den Boden legen, vielleicht mit einem Kuscheltier im Arm oder auf dem Bauch.
  • Während die Kinder die Augen schließen, bleibe du mit offenen Augen und gehe ggf. zu Kindern, die Schwierigkeiten haben ruhig zu werden und unterstütze sie, während du weiter anleitest.
  • Bitte die Kinder, freundliche Wünsche an sich selbst zu senden, sich vorzustellen, dass sie glücklich sind, Spaß haben, dass sie gesund sind und mit ihrer Familie und ihren Freunden in Sicherheit sind.
  • Als nächstes schlage ihnen vor, dass sie sich einen Freund oder Freundin aus dem Raum aussuchen, und still freundliche Wünsche an diese Person senden.
  • Abschließend ermuntere die Kinder, an jemanden zu denken, der nicht mit im Raum ist. Sie sollen als erstes an ein Familienmitglied oder einen Freund denken, dann an einen Menschen, den sie kennengelernt haben, dann an einen Menschen, den sie noch nicht kennengelernt haben, aber gern kennenlernen würden, dann schließlich sollen sie an alle Lebewesen auf der ganzen weiten Welt denken. 
  • Die Wünsche könnten so klingen: Ich wünsche, dass du glücklich bist, dass du gesund bist und viel Spaß hast. Ich hoffe, dass du in Sicherheit bist und nicht verletzt wirst. Ich wünsche, dass du mit Menschen, die du liebst, in Frieden lebst.
  • Bei kleinen Kindern kann man die Runde abschließen, indem die Kindern noch einmal die guten Wünsche an sich selbst verinnerlichen und still zu sich sagen: Ich möchte glücklich sein, ich möchte gesund und stark sein, ich möchte mich wohl fühlen, ich möchte in Sicherheit sein und in Frieden mit meiner Familie, meinen Freunden, meinen Haustieren und allen, die ich liebe, leben.
  • Ältere Kinder/Teenager können freundliche Wünsche an jemanden schicken, mit dem sie gerade eine schwierige Zeit haben, der sie ärgert oder der sie nervt.




Montag, 17. März 2014

Setz dir eine Intention

In unserem Workshop "Achtsamkeit in der Familie" haben die Eltern bis zum nächsten Treffen in 2 Wochen unter anderem eine Aufgabe bekommen: Sich an eine gesetzte Intention erinnern und schauen, was damit passiert.

Dazu haben wir Wörter und Sätze auf bunte Zettel geschrieben und verdeckt in eine Schale gelegt. Jeder hat einen Zettel gezogen und danach laut vorgelesen.

Darunter waren Intentionen wie:
  • Selbstfürsorge
  • Lächle öfter
  • Geduld mit mir selbst
  • Beobachte dich und dein Kind und frage: Wer ist dieses Wesen?
  • Es gibt immer Gelegenheit neu zu beginnen
  • Nimm Verbundenheit wahr
  • Sei im Hier und Jetzt
Derartig gesetzte Intentionen können kraftvolle Begleiter werden. Wenn wir sie nicht als lapidar genannte "gute Vorsätze" verstehen, sondern uns wirklich jeden Tag bewusst an sie erinnern, können sie eine große Wirkung entwickeln - und seien sie noch so simpel.
Wir werden dadurch bewusster und können so auf Vieles bei uns selbst und in der Welt, in der wir leben, aufmerksam werden. Intentionen können uns helfen, uns mehr um uns selbst zu kümmern und das Gute in unser Herz zu lassen.

Vielleicht möchtest du mitmachen, dir eine der Intentionen aussuchen und sie bewusst in den nächsten zwei Wochen beachten, dich erinnern und schauen, was sich entwickelt?




Freitag, 7. März 2014

Buchtipp: Der achtsame Weg durch Schwangerschaft und Geburt


Ein gutes, neues Buch, das ich allen Schwangeren und werdenden Eltern empfehlen kann. 
Ich bin selbst Achtsamkeitslehrerin und gebe Seminare, Workshops und MBSR-Kurse – für Erwachsene und für Kinder – und ich bin gerade selbst schwanger und bereite mich auf die Geburt vor – u.a. mit diesem wunderbaren Buch. Ich halte das Buch für wertvoll und möchte daher etwas dazu schreiben. 


Für wen ist das Buch geeignet 
Ich finde, es lohnt sich, das Buch zu lesen, egal ob man schon Achtsamkeitsprofi oder noch totaler Frischling auf dem Gebiet ist. Der Einsteiger findet die Grundlagen der Achtsamkeitspraxis ausführlich beschrieben, incl. Übungsanleitungen wie die Atemmeditation & den Bodyscan, und verständlicher Erläuterung bestimmter Prinzipien wie den Anfängergeist, das Nicht-Greifen und Nicht-Werten.
Achtsamkeit ist keine Methode, sondern eine Haltung dem Leben, den Dingen, den anderen und sich selbst gegenüber. Diese einmal verinnerlicht und täglich kultiviert ist eine unschätzbare Bereicherung für jeden Menschen. Insbesondere die Herausforderungen und Schwierigkeiten des Lebens werden durch die Praxis der Achtsamkeit zu etwas, dem man begegnen kann, das man handeln und verändern kann. Für werdende Mütter und Väter ist das Buch daher nicht nur für die Zeit vor und während der Geburt sehr nützlich, sondern kann helfen, auch später mit dem Kind weniger Stress zu erleben und mehr Gelassenheit, Ruhe und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu haben.
Bereits Praktizierende der Achtsamkeit lesen das Buch vielleicht etwas schneller und überspringen mal ein paar Seiten, finden jedoch genügend neue, spezielle Übungen, spannende und berührende Anekdoten, und staunen vielleicht ebenso wie ich, bei welchen Aspekten dieser doch sehr außergewöhnlichen Lebensphase oder Situation der Geburt man überall auf die Praxis zurückgreifen kann.

Inhalte – Übungen, praktische Tipps und biologische Hintergründe 
In dem Buch findet man viele Aspekte rund um die Schwangerschaft und Geburt, die im Licht der Achtsamkeit betrachtet einfach anders aussehen – leichter, handelbarer, natürlicher: Thema Geburtsschmerzen, Thema Stress, Thema Ängste.
Sehr nützlich finde ich dazu spezielle Atemübungen, die auf den Geburtsschmerz vorbereiten, z.B. sich mit Eiswürfeln in den Händen, die irgendwann Schmerzen verursachen, auf den Atem zu konzentrieren. Für alle Situationen und Übungen wird auch der Partner einbezogen, was ich sehr schön finde.
Dazu kommt, dass die Autorin die biologischen Hintergründe so erläutert, dass man genau versteht, warum man z.B. Stress oder Stressgedanken auf dem Weg in die Geburtsklinik wirklich vermeiden sollte: Das Stresshormon Adrenalin bereitet den Körper dann auf eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion vor, die Wehen werden schwächer, die Geburt dauert länger und wird schmerzhafter. Das natürliche Geburtshormon Oxytozin hingegen ist eine wahre Droge, die einen in den Phasen zwischen den Wehen fast high sein lassen kann – es sei denn, man ist in Gedanken nur beim bevorstehenden Schmerz der nächsten Wehen, dann verpasst man seine Entspannungspause und alles ist viel anstrengender. Gut zu wissen, oder? 
Auch für die Zeit nach der Geburt gibt die Autorin gute Tipps und Hinweise (Wochenbett, Stillen, Schlafen.) Selbstfürsorge ist hier ein wichtiges Thema: Sei sanft und freundlich zu dir selbst und schau, was für dich gerade geht und gut ist.

Autorin und Schreibstil
Die Autorin ist Hebamme und Achtsamkeitslehrerin (MBSR nach Jon Kabat-Zinn) und integriert seit langem Achtsamkeit in ihre Geburtsvorbereitungskurse, die sie MBCP nennt. Ihr reicher Erfahrungsschatz und ihre verständnisvoll-mitfühlende Haltung als Hebamme kommen dem Buch gleichermaßen zugute. Dabei schreibt sie leicht verständlich, klar, liebevoll und ermutigend. Sie berichtet immer wieder anschaulich anhand von Beispielen aus ihren MBCP-Kursen wie es anderen ergangen ist und wie und wo ihnen die Achtsamkeitspraxis geholfen hat. Das gesamte Buch ist gut gegliedert, sodass man auch mal hin- und herblättern kann zu den Themen, die einen gerade interessieren. 

Ich empfehle, mit dem Lesen des Buches bereits zu Beginn der Schwangerschaft anzufangen, damit sich die Inhalte auch setzen können und man sie wirklich verinnerlichen und dann auch anwenden kann.
Danke, Nancy, für dieses wertvolle Stück Arbeit, danke an den Verlag, der es nun auch im deutschsprachigen Raum zugänglich gemacht hat. Auf dass viele Frauen und Elternpaare durch die Achtsamkeit eine gute, angenehme und freudvolle Schwangerschaft, Geburt und Zeit mit ihrem Kind erleben mögen. Sarina Hassine

KURSE IN BERLIN
Falls du dich für einen Geburtsvorbereitungskurs mit Achtsamkeit interessierst, empfehle ich dir Clarissa Schwarz / Berlin, Infos findest du hier
Falls du dich für Kurse, Workshops, Einzelberatungen für dich als Elternteil oder für dich und dein Kind interessierst, empfehle ich dir Anne Hackenberger in Berlin/Eberswalde, Infos findest du hier Neue Wege mit Kindern

Das Buch bei Amazon anschauen.





Dienstag, 11. Februar 2014

Arbeitsgruppe "Achtsamkeit und Mitgefühl in Schule und Kita"

Die Berliner Arbeitsgruppe "Achtsamkeit und Mitgefühl in Schule und Kita" trifft sich diese Woche Donnerstag zum 8. Mal. Wir sind gewachsen, vielfältig geblieben und freuen uns über jeden, der gern mitmachen möchte - z.B.Lehrer, Erzieher, Eltern, MBSR- oder Achtsamkeitslehrer...

Diese Woche stellt jeder ein Buch zum Thema vor - für Kinder oder für Erwachsene. (Die Buch-Tipps gibt dann nächste Woche hier.) 


Außerdem gehts um den neu gegründeten Verein AKiJu e.V. (Achtsamkeit mit Kindern und Jugendlichen, zugehörig zum MBSR Verband)
 

Und bestimmt zeigt der ein oder andere auch eine neue Übung, die man mit Kindern oder für sich selbst machen kann.


Mehr Infos & Anmeldung hier www.mindfulnessberlin.de

Samstag, 1. Februar 2014

Achtsamkeit und "die Jugend von heute" - Teil 1

Ich bin gerade auf einen ganz guten Artikel zum Thema "die Jugend von heute" gestoßen. Gut, weil er ein bisschen das erfasst, was ich oft schwierig finde, wenn Leute den Nutzen und die Wichtigkeit von Achtsamkeit für Kinder und Jugendliche begründen und dabei mit Pauschalisierungen und den immergleichen Argumenten kommen.
Ich bemerke, dass bei der Argumentation häufig von der Schädlichkeit des Internets, von Handys, den Medien usw. gesprochen wird, und davon, dass die Jugendlichen dadurch unkonzentrierter sind oder ständig abgelenkt. Schade finde ich, dass dieses Argument so pauschalisierend und in so einer Dauerschleife benutzt wird. Ich benutze es so gut wie nicht. Es gibt andere Möglichkeiten, die Wirkungsweise und den Nutzen von Achtsamkeitsübungen zu beschreiben, ohne dazu auf den negativen Einfluss von Smartphones oder Facebook zu verweisen. (Oft tun das auch gerade die Menschen, die keine Ahnung von Facebook haben und kein Smartphone benutzen.)
Insbesondere auch dann, wenn man Jugendliche ansprechen möchte, ist es vielleicht nicht gerade sinnvoll, ihre Welt anzugreifen oder schlecht zu machen, und erst recht nicht, wenn man sie nicht kennt und versteht. Hier könnten wir Älteren den Anfängergeist bewahren, Geduld und Vertrauen kultivieren, und darüber ins Gespräch kommen mit den Kids/Teens.

Mein Ziehsohn ist 15 und ja, er ist viel im Netz und hört oft nicht richtig zu. Aber wenn ich dann an meine Jugend denke (vor 20 Jahren), in der es noch kein Internet und Handys gab, weiß ich, wir waren auch alle ständig abgelenkt und unkonzentriert. Es ist einfach eine schräge Zeit dieses Erwachsen werden. Und viele Dinge, die die Erwachsenen uns als wichtig verkaufen wollten, haben uns einfach nicht interessiert.

Bestimmt haben sich bis heute Dinge verändert - das liegt in der Natur der Dinge -, gesamtgesellschaftlich und auch speziell in Klassenräumen und im Familienleben. Der Wandel findet schnell statt, vielleicht schneller als früher. Wirklich durchblicken und wissen, was hier passiert und welche Folgen das hat, werden wir auch erst später, wie immer. Und weil sich alles so schnell wandelt und es dabei noch schwerer als sowieso schon fällt, in Ruhe und bei sich zu sein, finde ich die Achtsamkeit eine so tolle Möglichkeit, der Schnelligkeit einen entschleunigenden Ausgleich entgegenzusetzen, der es ermöglicht, in Kontakt mit sich zu kommen und sich selbst besser kennenzulernen. 
Denn natürlich sehe ich auch die Schwierigkeiten im Umgang mit der Technik - vor allem, weil ich selbst davon betroffen bin, da ich viel über das Internet arbeite und als Freiberuflerin per Handy/Email erreichbar sein möchte usw. Das ist eine unserer gesellschaftlichen Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen - und das tun wir ja. Achtsamerweise.

However, das sind meine Gedanken heute morgen. Ich gebe mir zumindest Mühe, nicht nur diese leichtgesagten und von allen Älteren mit Sicherheit abgenickten Argumente zu nutzen, sondern zu schauen: 
Was ist es an der Achtsamkeit, was allen Menschen, egal ob alt oder jung, gut tut? Denn die Praxis ist ja doch etwas Allgemeinmenschliches, in ihr stecken Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte - Chancen, Werkzeuge, Veränderungspotential für jeden.
 
Vielleicht habt ihr Lust, mal zu überlegen, was andere, frische gute Argumente sein können und sie mir schicken/posten, ich mach dann eine Liste für alle? 
 

"Die Jugendlichen kiffen, hängen im Internet ab, haben nur Sex im Kopf und keinen Familiensinn. Der Diplom-Psychologe Mathias Wais zeigt, wie schädlich solche Pauschalurteile sind. Sie verbauen uns den Zugang zur heranwachsenden Generation und hindern uns daran, uns mit den eigentlichen Problemen zu beschäftigen, die oft genug vor allem unsere eigenen sind."

Dienstag, 21. Januar 2014

Mama meditiert.


"Ich meditiere regelmäßig. Es geht mir besser, wenn ich regelmäßig meditiere. Ich bin nicht nur entspannter, ich bin insgesamt klarer, bei allem was ich tue: Schlafen, essen, arbeiten, Mama sein (besonders bei den letzten beiden). Ich kann besser wahrnehmen, wie es mir geht und dann auch darauf reagieren. 

Ich hatte 2013 Zeiten, in denen ich mir meine abendliche Meditation gespart habe, weil ich 20 zusätzliche Minuten Schlaf wollte (oder so müde war, dass ich schlafend vom Sitzkissen gekippt bin). Aber genützt hat es nichts. Denn ohne regelmäßige Meditation verliere ich meinen Fokus. Dann rauschen die Emotionen (vor allem Ärger und Frustration) nur so über mich hinweg und spülen mich fort. Dann handle und plane ich nicht bewusst, sondern lasse mich von den Aktionen und Reaktionen meiner Umwelt quasi fernsteuern. Dann bin ich Frust-Esserin, Frust-Shopperin, Frust-Mitarbeiterin und Frust-Mama. 

Und weil ich all das nicht gerne bin und es mir nicht gut tut, wird meine tägliche Meditation nicht mehr der letzte Tagesordnungspunkt sein, bei dem ich am Ende einschlafe, sondern einer, den ich bewusster plane und früher ansetze." 

Kathrin aus Berlin, berufstätig, Mutter zweier Töchter

In ihrem Blog beschreibt sie ihren Weg mit Yoga und Meditation - ansprechend und authentisch, schaut mal vorbei: http://einfachatmen.wordpress.com/

Sonntag, 19. Januar 2014

Achtsamkeit für Kinder und Jugendliche in Deutschland

Der Verein AKiJU nimmt seine Arbeit auf

Am 17./18. Januar 2014 fand ein spannendes Arbeitstreffen statt: Der MBSR-Verband hat den Verein AKiJu geggründet, der sich des Themas Achtsamkeit für Kinder und Jugendliche in Deutschland annimmt.

Problem bisher ist: Viele MBSR Lehrer bevorzugen die lukrativeren Jobangebote z.B. in Unternehmen, wo sie Kurse zur Stressprävention u.ä. anbieten können. Die Schulen und Kitas haben kaum oder kein Geld, dort ist Achtsamkeitstraining aber mindestens genauso wichtig und wirksam - sowohl für die Kinder als auch für die Lehrer. 

Ziele des Vereins u.a.: 

  • Gelder über Fundraising besorgen um bezahlte Achtsamkeitsprojekte in deutschen Schulen zu ermöglichen. 
  • Informationsplattform sein und seriös und qualitätssichern Auskunft geben über das Thema, über Programme zur Integration von Achtsamkeit, über Achtsamkeitslehrer in den einzelnen Regionen.

In der kleinen, effektiven Arbeitsgruppe wurden zunächst weitere Ziele, Grundsätze und Vorgehensweisen besprochen. Mit dabei engagierte Frauen wie Cecile Cayla vom Berliner happy panda project, die Frankfurter Gymnasialschullehrerin, Ausbilderin (Aischu) und Buchautorin Vera Kaltwasser, Erfurter MBSR-Lehrerin Martina Kneis, die Hamburger MBSR-Lehrerin und Grundschullehrerin Susanne Sieffert, Mindful Schools Professional Karin Elsner und ich als MBSR-Lehrerin aus Berlin. Eingeladen hat Verbandsvorsitzender Günter Hudasch in das Berliner Büro.
 

Wir haben richtig was geschafft! Und finden es unheimlich ermutigend und beglückend zu erleben, wie die Dinge sich entwickeln! Das Mitmachen macht Spaß! Es ist auch immer wieder so angenehm in einem achtsamen Kontext miteinander zu kommunizieren, zu kreieren und sich entfalten zu können!
Nach dem Treffen ist jeder mit einem Sack voller Ideen, Inspirationen und einer To-Do-Liste nach Hause gefahren und macht sich nun ans Werk. Es geht darum Texte zu schreiben, Konzepte zu entwickeln, Qualitätskretieren festzulegen, Kontakte zu knüpfen ... Eine Webpräsenz soll entstehen, ein Imagefilm gedreht werden, um dann so bald wie möglich erste Sponsoren und Kooperationspartner ansprechen zu können.

 
To Do - willst du mithelfen?

Bevor die ersten Gelder durch Sponsoring eingeflossen sind, hat der Verein nur wenig Budget. Wir alle arbeiten derzeit ehrenamtlich. Für einige Sachen aber wird es ein kleines Geld geben.
  •  Als erstes soll eine informierende Website entstehen. Sie soll sich optisch an die Verbandswebsite angliedern und für uns selbständig und einfach zu steuern und mit Inhalten zu füttern sein. Webdesigner gesucht!
  • Du bist interessierter MBSR-Lehrer oder hast ein Programm wie mindful schools oder .b absolviert, vielleicht integirierst du bereits Achtsamkeit in der Schule oder anderen Kontexten mit Kindern - du möchtest dich engagieren oder tust es bereits ? Dann melde dich bei uns!
  • Du kennst eine Stiftung, einen Sponsor, den unsere Arbeit interessieren könnte - genial, wir sind dankbar für jede Info!

Schreib einfach eine Mail direkt an mich unter mindfulnessberlin@gmail.com


Hier die Seite des MBSR-Verbandes





Mittwoch, 15. Januar 2014

Nimm ihre Hand und lass sie dir den Weg zeigen

"Suche die Reinheit, das Göttliche in deinen Kindern und du wirst es entdecken. Nimm ihren Glanz wahr, ihr Licht. Ignoriere deine Verwirrung und stattdessen bemühe dich ihr inneres Wesen freizulegen. Sei motiviert nicht davon sie zu kreieren, zu erschaffen, sondern davon, zu erlauben dass sich ihre Leben vor deinen Augen entfalten.
Ehre das, was zu tun sie hierher gekommen sind. Sei dankbar, dass sie es in deiner Nähe, inmitten deines Lebens tun. Ehre ihre Talente, verderbe ihre Perfektion nicht mit deinen eigenen Wünschen. Liebe sie, schätze sie, nimm ihre Hand und lass sie dir den Weg zeigen." 

Meghan Nathanson